Die Geschichte der Kommunität

Im Oktober 2007 trafen sich in St. Maria in Lyskirchen erstmals Frauen und Männer, um den Weg einer Kosmas und Damian-Kommunität miteinander zu beginnen. Damals war nicht absehbar, was aus diesem Impuls werden wird. Auch wenn nach zwei Jahren ein bürgerlicher und kirchlicher Verein gegründet wurde, war damals schon klar, dass es um die Realisation einer Berufung geht: dem heilenden Jesus hinterher zu gehen, wie Kosmas und Damian es getan haben. Und dies umsonst (Mt 10, 8), ohne materielle oder immaterielle Vergütung - ein Anachronismus in den derzeitigen Strukturen unseres Systems der Krankenbehandlung. Nicht Verein, sondern Nachfolgegemeinschaft will die Sozialgestalt unserer Kommunität sein. Das Wachstum ging leise weiter.

2011 begann der Weg der Essener Gemeinschaft; 2014 fanden sich im Rhein-Erft Kreis Frauen und Männer zu einer dritten Regionalgemeinschaft zusammen. Jede Gruppe entscheidet sich für ein spezifisch diakonisch-therapeutisches Engagement. 35 Frauen und Männer gehören derzeit dieser Kommunität an.

Die Essener Gemeinschaft betreibt ein Kosmidion – die Praxis für Menschen ohne Papiere. Sie empfängt dort freitags Patientinnen und Patienten und kümmert sich um deren medizinische Versorgung. Der soziale Kontext dieser in Illegalität lebenden Patienten wird dabei nicht ausgeblendet.

In Köln widmet sich die Gemeinschaft ein mehreren Engagements.

Die Gemeinschaft Rhein-Erft wendet sich einem elementaren Lebensvollzug zu: Sie assistiert Menschen, die im Krankenhaus sind, beim Essen, wenn sie dies nicht mehr selbst können.

Der Name Kosmidion bezeichnet einen alten Heilort in Konstantinopel (heute Eyüpsultan), in dem etwa 1000 Jahre lang Kosmas und Damian als "Heiler des Umsonst" verehrt wurden und dem sich Menschen in ihrer Hoffnung auf Heilung anvertrauten. Wir nennen in Erinnerung an diese alte Tradition Orte, an denen wir verantwortlich tätig sind und uns heilend engagieren, Kosmidion.